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Pressemitteilung

Kartoffelbauern im Donaumoos haben mit Moorschutz nichts am Hut.

Die bayerische Staatregierung bietet den Bauern im Donaumoos Einkommensausgleich, wenn sie auf moorverträgliche Nutzungsformen umstellen. Die IG "Unser Donaumoos" will lieber weiter Kartoffeln anbauen. Holger Geißel, Kreisvorsitzender der ÖDP in Neuburg-Schrobenhausen, sieht in seinem Leserbrief die Weigerung kritisch.

Erntemaschinen bei der Kartoffelernte

Für den Anbau von Kartoffeln wird das Donaumoos entwässert und CO2 freigesetzt

Nun kämpfen einige Kartoffelbauern im Donaumoos um ihre Pfründe. Sie gründeten bald nach dem wegweisenden Angebot der bayerischen Staatsregierung vom Mai 2021 - unter Anführung des Kartoffelhändlers und mit Unterstützung des Bauernverbandes eine IG mit einem "besitzergreifenden" Anspruch im Namen wie "UNSER DONAUMOOS", um ihre entwässerungsbasierte Ackernutzung fortsetzen zu können.
 
Mit dem Projekt einer sogenannten "grundwasserstabilisierenden Landnutzung" verfolgen die Ackerbauern nach Einschätzung von Landschaftsökologen vornehmlich eine Verbesserung des Kartoffelanbaus, um die zunehmenden Trockenschäden zu vermindern. Mit Moor- oder Klimaschutz hat das NICHTS zu tun. Das ist nur eine Fortsetzung der jahrzehntelangen "Ver-Nutzung" (Michael SUCCOW) des Moorkörpers. Die Ackernutzung ist aus deren Sicht verständlich, aber auch endlich, wie die Landesanstalt für Landwirtschaft unlängst im HAUS im MOOS erklärte.
 
Aber auch der Donaumoos-Zweckverband, in dessen Fachbeirat sich diese IG geschickt eingewählt hat, hat dieses Projekt "abgenickt".
 
So werden wichtige moorverträgliche Nutzungsformen wie extensives Grasland für Faser, nach denen die Industrie längst ruft, oder extensive Beweidung oder der Anbau von Sumpfpflanzenkulturen, die alle seit 2024 einkommensausgleichend und für 12 Jahre gefördert und honoriert werden, weitere 5 Jahre verzögert.
 
Dass nun die Kartoffelbauern auch noch die Gemeinden umwerben, ihrer IG beizutreten ist aus deren Sicht verständllich. Aber kann eine Gemeinde das verantworten, und unterschiedlichen "Herren dienen"?

Holger Geißel

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