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Pressemitteilung

Umstieg auf niedermoorakzeptable Landnutzungen überfällig

Die Neuburger Rundschau berichtete am Donnerstag, 26. September 2024 auf Seite 28 zum Thema "Erste Tests mit Naturfasern machen Hoffnung" über den Verfall des Donaumoos und Vorschläge des Wasserwirtschaftsamts für Gegenmaßnahmen. Der ÖDP-Kreisvorsitzende Holger Geißel wirft in seinem Leserbrief den Verantwortlichen ihr langjähriges Versagen vor.

Typisches Moorgras in der Sonne

Extensive Nutzung trägt zum Erhalt und zum Wiederaufbau von Mooren bei.

Leserbrief zum Thema "Erste Tests mit Naturfasern machen Hoffnung" NR, Donnerstag, 26. September 2024, Lokales, Seite 28
 
Julius Schreiner, Referent des Wasserwirtschaftsamtes, hat wohl zu deutliche Worte bei seiner faktenbasierten Darstellung über den menschlichen Einfluss im Donaumoos gefunden. Das hat nicht allen Mitgliedern im Donaumooszweckverband gefallen. Dabei sind die Ursachen großflächiger und für den einzelnen Landwirt häufig schmerzlicher Überflutungen ihrer Kartoffeläcker seit Jahrzehnten bekannt. Sie liegen in der Absackung des gesamten Moorkörpers. Der Donaumoospegel in Ludwigsmoos zeigt als Symbolbild, wie viel Moorboden bereits verloren gegangen ist. Langjährige Entwässerung und intensive landwirtschaftliche Nutzung haben irreversible Schäden hinterlassen und den Moorboden in weiten Teilen bereits zersetzt. So geschädigte Böden können aber nur noch deutlich weniger Wasser aufnehmen als das ursprünglich der Fall war. Die Menschen im Moos, die Kommunalpolitik, die Fachbehörden und die Verbände erwarten vom staatlichen Wasserwirtschaftsamt Klartext und den hat Schreiner dankenswerter Weise auch geliefert.
 
Was soll also die Empörung der scheidenden Geschäftsführerin des Bauernverbandes, Erika Meyer? Sie hätte doch seit über 15 Jahren wissen müssen, was dem Donaumoos droht. Zunehmende Starkniederschläge bei absackendem und verdichteten Moorland führen bei weiter entwässerungsbasiertem Ackerbau in die Katastrophe und beschleunigen die Endlichkeit der Moornutzung.
 
Warum hat der BBV die Realität nicht längst akzeptiert und seine Mitglieder entsprechend darauf vorbereitet, beraten, unterstützt und politisch dafür geworben, damit die Landwirte für den Umstieg auf niedermoorakzeptable Landnutzungen, wie extensive Graslandnutzung, extensive Beweidung oder den eventuellen Anbau von Paludikulturen einkommensausgleichend und generationenübergreifend gefördert weden?

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